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Chronik Feuerwehr Süptitz

12 Männer und eine Handdruckpumpe

Grünes-Ende-Süptitz-

Die Süptitzer Feuerwehr besteht seit Juni 1895.

 

Zu Beginn waren neben 10 Spritzendrückern (alle Wehrfähigen aus dem „Grünen Ende“), ein Brandmeister (Hermann Breitbart), sein Stellvertreter (Gotthelf Süptitz) und ein Strahlrohrführer (August Mahler) im Einsatz. Ein kleines Gerätehaus befand sich im Grünen Ende. Hier war eine Handdruckspritze untergebracht.

 

Im Jahr 1905/1906 wurde die „Uniformierte Pflicht“-Feuerwehr aufgestellt. Herangezogen wurden junge Männer, die den Militärdienst geleistet hatten. Die alten "Druckmannschaften“ blieben weiterhin bestehen.

 

Zum Ausrücken wurden damals zwei Gespanne benötigt. Ein Gespann transportierte die Handdruckspritze und ein weiteres die Mannschaften, die vom Bürgermeister bestimmt wurden. Für zeitgleiche Einsätze wurden zwei neue Gespanne festgelegt.

 

An Ausrüstung mangelte es zu dieser Zeit, an Humor nicht, wie die Ausführungen von Wehrleiter Süptitz belegen. Max Süptitz übergab sein Amt im Oktober 1933 an Herrmann Schiller.

 

zusammengestellt am 15.02.1956 von Max Süptitz (Brandmeister, Wehrleiter 1906-1933)

Mit 4 PS zum Einsatz

Handdruckspritze-Süptitz-

„Als ich im Jahr 1932 hierherkam, …war eine alte Handdruckspritze, ohne Sauger, Alter mehr als 100 Jahre, mit 10 Meter Schlauch vorhanden.“

 

Die Männer, die Dienst leisteten, wurden aufgrund ihrer Wirtschaft (Hofstelle) verpflichtet. Jedes Jahr gab es zwei Löschübungen.

Im Herbst 1933 brach ein Großfeuer auf dem Zietenhof aus, dem die Scheune zum Opfer fiel. Die Löschfähigkeit der Süptitzer Wehr war aufgrund ihrer Ausstattung nicht zufriedenstellend. Großwiger und Torgauer Kameraden kamen zur Hilfe. Ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarte Brennerei konnte verhindert werden.

 

Die Freiwillige Feuerwehr in Süptitz wurde im Frühjahr 1934 gegründet. Es fanden sich junge Männer, die nach gründlicher Ausbildung bald eine einsatzfähige Mannschaft bildeten.

 

Aus der Munitionsanstalt konnte nach langen Verhandlungen eine Spritze (schwere Motorspritze, 6 Zylinder, Viertaktmotor, Minutenleistung ca. 1000 l, Pferdezug) erworben werden. Die Bedienung war jedoch aufgrund der fehlenden technischen Kenntnisse schwierig.

 

Kurz vor Kriegsbeginn wurden Uniformen und neue Schläuche angeschafft.

 

Ab Kriegsbeginn mussten immer wieder Männer ausgebildet werden, weil andere eingezogen wurden. Dann wurde eine Frauengruppe aufgestellt, die jedoch anderweitig stark beansprucht war und daher keinen Bestand hatte. Anschließend wurde eine Jugendgruppe gebildet, die mit Interesse ihren Dienst tat. Aber auch diese Männer wurden eingezogen, so dass die „alte Garde“ wieder zum Einsatz kam.

 

Kurz vor Kriegsende bemühte man sich aus dem Bestand der Munitionsanstalt eine Kleinmunitionsspritze zu bekommen. Als auf Torgau bereits Bomben geworfen wurden, durften die Kameraden die Spritze aus der „Muna“ abholen. Jedoch „…war weit und breit kein Mensch zu sehen. Alles hatte volle Deckung bezogen,…Mir war bekannt, wo die Spritzen untergebracht waren… Am ersten Unterkunftsraum fanden wir eine Spritze an. Schläuche und sonstige Armaturen warfen wir auf den Wagen…“ So gingen zwei neue Motorspritzen und etwa 1000 m Schlauch in den Besitz der Süptitzer Feuerwehr über.

 

Nach Kriegsende konnte die Feuerwehr ihre Arbeit wieder aufnehmen. Der Wehrleiter Herrmann Schiller wurde seines Amtes enthoben, um kurze Zeit später unter Androhung einer Strafe wieder in den Dienst gestellt zu werden.

 

zusammengestellt von Herrmann Schiller (Wehrleiter 1934-1947)

Die motorisierte Feuerwehr

Feuerwehrhaus Süptitz Dorfstraße

Nach dem Krieg begann die Aufbauarbeit. Anfang der 50er Jahre wurde ein Gerätehaus in der Dorfstraße errichtet. 1961 erhielten die Süptitzer Kameraden das erste Feuerwehrauto, wodurch der Ausrückebereich auf Zinna, Großwig und Weidenhain ausgedehnt werden konnte.

 

Die Feuerwehr beteiligte sich auch kulturell. 1950 gab es bereits einen Feuerwehrspielmannszug. Mit den „Jungen Brandschutzhelfern“ unter Leitung von Marie-Luise Jahn wurde ab dem Jahr 1962 die Nachwuchsarbeit gesichert.

 

Zu den Höhepunkten zählten die Feuerwehrwettkämpfe des Kreises Torgau. Im Jahr 1968 wurde die Süptitzer Mannschaft Kreissieger beim Löschangriff.

 

In die überörtlichen Brandschutzzüge wurde die Süptitzer Feuerwehr in den 60er Jahren integriert. Ein modernes Löschfahrzeug vom Typ „LO“ erhielt die Wehr in den 70er Jahren.

 

In Erinnerung sind die jährlichen Brandschutzkontrollen in allen Haushalten geblieben.

Neue Zeit, neue Technik

Feuerwehrhaus Süptitz Grünes Ende

Nach der Wiedervereinigung litt die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr aufgrund der vielfältigen neuen Anforderungen im beruflichen Umfeld. Mit viel Engagement und regelmäßigen Diensten konnte die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt werden.

 

Der materielle Bestand wurde langsam erneuert und aufgestockt. Im Jahr 1994 stand der Neubau des Gerätehauses in der Gartenstraße im Vordergrund. Mit der Einweihung im Folgejahr verbesserten sich die Bedingungen. Erstmals standen Umkleideräume, sanitäre Anlagen und ein Besprechungsraum zur Verfügung, so dass nicht mehr auf private Räume ausgewichen werden musste.

 

Die 100-Jahrfeier wurde vom 23.-25.06.1995 kurz nach der Einweihung des Gerätehauses gefeiert. Ein zweites Löschfahrzeug vom Typ „Mercedes SW 2000“ vervollständigte den Bestand ab August 1995.

 

Neben den vielen Ausbildungsdiensten prägten kulturelle Höhepunkte und gemeinsame Veranstaltungen mit anderen Vereinen die Arbeit der nächsten Jahre.

 

Vor neue Herausforderungen stellten uns die Hochwasserereignisse im Jahr 2002. Nach einem Hilfseinsatz in Eilenburg und Grimma am 13.08.2002, wurde am 14.08.2002 Katastrophenalarm für den Kreis Torgau ausgerufen. Wir waren u. a. in Repitz, im Torgauer Hafen und bei den Aufräumarbeiten in Dautzschen im Einsatz.

 

Ein weiteres Löschfahrzeug wurde im Jahr 2003 übernommen.

 

Zu neuem Leben erwachte im Jahr 2004 der Spielmannszug, der am 04.10.2004 als Feuerwehr-Spielmannszug in unsere Reihen aufgenommen wurde. Ein Höhepunkt in diesem Jahr war die 1000-Jahrfeier unseres Heimatdorfes. (Leider wurde der Spielmannszug einige Jahre später wieder aufgelöst.)

 

2007 freuten wir uns über ein neues Schlauchboot. Außerdem fand in diesem Jahr unsere Fahnenweihe statt.

 

Die Gedenkveranstaltung „250 Jahre Schlacht auf den Süptitzer Höhen“ im November 2010 benötigte viel Vorbereitung auch von Seiten der Feuerwehr und war ein voller Erfolg.

 

In der Trossiner Straße konnte im Jahr 2012 ein Löschwasserbrunnen in Betrieb gehen. Die Wasserversorgung entlang der Bundesstraße wird seither durch Oberflurhydranten gesichert.

 

Unsere Jugendfeuerwehr feierte am 25.05.2013 ihr 50. Jubiläum.

 

Mit dem Prädikat „Sichere Feuerwehr“ wurden wir im Jahr 2014 ausgezeichnet.

 

Unsere Kleinsten werden seit 2017 spielerisch in der Kinderfeuerwehr an die Aufgaben eines Feuerwehrmanns/-frau herangeführt.

 

Die Gründung der Kinderfeuerwehr und der Ausbau der Jugendarbeit ermöglichen uns viele Aktivitäten in diesem Bereich, stellen uns aber auch vor neue Herausforderungen.