
„Als ich im Jahr 1932 hierherkam, …war eine alte Handdruckspritze, ohne Sauger, Alter mehr als 100 Jahre, mit 10 Meter Schlauch vorhanden.“
Die Männer, die Dienst leisteten, wurden aufgrund ihrer Wirtschaft (Hofstelle) verpflichtet. Jedes Jahr gab es zwei Löschübungen.
Im Herbst 1933 brach ein Großfeuer auf dem Zietenhof aus, dem die Scheune zum Opfer fiel. Die Löschfähigkeit der Süptitzer Wehr war aufgrund ihrer Ausstattung nicht zufriedenstellend. Großwiger und Torgauer Kameraden kamen zur Hilfe. Ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarte Brennerei konnte verhindert werden.
Die Freiwillige Feuerwehr in Süptitz wurde im Frühjahr 1934 gegründet. Es fanden sich junge Männer, die nach gründlicher Ausbildung bald eine einsatzfähige Mannschaft bildeten.
Aus der Munitionsanstalt konnte nach langen Verhandlungen eine Spritze (schwere Motorspritze, 6 Zylinder, Viertaktmotor, Minutenleistung ca. 1000 l, Pferdezug) erworben werden. Die Bedienung war jedoch aufgrund der fehlenden technischen Kenntnisse schwierig.
Kurz vor Kriegsbeginn wurden Uniformen und neue Schläuche angeschafft.
Ab Kriegsbeginn mussten immer wieder Männer ausgebildet werden, weil andere eingezogen wurden. Dann wurde eine Frauengruppe aufgestellt, die jedoch anderweitig stark beansprucht war und daher keinen Bestand hatte. Anschließend wurde eine Jugendgruppe gebildet, die mit Interesse ihren Dienst tat. Aber auch diese Männer wurden eingezogen, so dass die „alte Garde“ wieder zum Einsatz kam.
Kurz vor Kriegsende bemühte man sich aus dem Bestand der Munitionsanstalt eine Kleinmunitionsspritze zu bekommen. Als auf Torgau bereits Bomben geworfen wurden, durften die Kameraden die Spritze aus der „Muna“ abholen. Jedoch „…war weit und breit kein Mensch zu sehen. Alles hatte volle Deckung bezogen,…Mir war bekannt, wo die Spritzen untergebracht waren… Am ersten Unterkunftsraum fanden wir eine Spritze an. Schläuche und sonstige Armaturen warfen wir auf den Wagen…“ So gingen zwei neue Motorspritzen und etwa 1000 m Schlauch in den Besitz der Süptitzer Feuerwehr über.
Nach Kriegsende konnte die Feuerwehr ihre Arbeit wieder aufnehmen. Der Wehrleiter Herrmann Schiller wurde seines Amtes enthoben, um kurze Zeit später unter Androhung einer Strafe wieder in den Dienst gestellt zu werden.
zusammengestellt von Herrmann Schiller (Wehrleiter 1934-1947)